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Konfiguration einer eigenen Telefonanlage mit FreePBX

Die Konfiguration ab diesem Punkt erfolgt unabhängig davon, ob zuvor als Computer für den VoIP-Server wie beschrieben ein Raspberry Pi verwendet wird oder Sie FreePBX auf einem Bare Metal Server oder einer VM (Virtual machine) mittels des verfügbaren Installationsimages installiert haben.

Steht Ihr Asterisk hinter Ihrer Firewall in einem privaten Netzwerk, dann sollten Sie das Nat-Sipping auf Ihrem Router beachten. Steht er im Internet, dann sollten Sie auf jeden Fall eine Firewall wie iptables respektive die leichter bedienbare UFW unter Debian/Ubuntu Linux auf dem Host installieren. Alternativ lässt sich später in der Verwaltungsoberfläche von FreePBX auch das Modul “System Firewall” einer integrierten Firewall von Sangoma Technologies Corporation installieren. Allerdings funktioniert diese derzeit nur mit RHEL 6- und RHEL 7-kompatiblen Distributionen, also wäre das auf einem Debian-basierten System wie hier ohnehin witzlos. Somit bleibt nur der Weg über die eigene Firewall-Konfiguration.

Beschreibung des Installationsszenarios

Unser Ziel ist es auf einem Raspberry Pi - oder eben auch jeder anderen Möglichkeit als VM oder separater Bare Metal Host - hinter unserem Router mit Firewall eine Telefonanlage aufzubauen anstelle der Telefonprovider-typischen Blackbox-Lösungen mit Speedport-, Xyxel-, Fritzbox-Geräten. Dazu dient uns diese Grafik.

Wir gehen davon aus, dass unser Provider uns drei öffentliche Rufnummern (Trunks) zur Verfügung stellt und wir uns über unseren Router mit Nat-Sipping bei dem Telefonie-Anbieter registrieren können. Keine Sorge, das macht Asterisk für uns, wir richten es nur ein. An der Asterisk-Telefonanlage sind VoiP-fähige Telefone (Snom, OpenStage, Softphone) angeschlossen. Idealerweise pro Rufnummer ein eigenes Telefon, wobei Telefone wie das Snom D385 auch mit mehreren Identitäten und somit mehreren Rufnummern klar kommt.

Sind Sie nicht in der Lage NAT-Sipping/NAT-Helper zu installieren, weil es Ihr Router nicht zulässt, wären sinnvolle Alternativen, dass Asterisk/FreePBX auf einem externen Server (z.B. HetznerOnline) bzw. in einer Cloud liegt oder Sie nutzen STUN/TURN-Server. STUN hilft Clients dabei, ihre öffentliche IP zu erkennen und Ports durch NAT zu öffnen und TURN bietet Relay-Dienste an.
Dieses Szenario wird allerdings in diesem HowTo nicht beschrieben.

  • Zunächst richten wir die Basisinstallation unserer Telefonanlage direkt nach der Installtion von FreePBX ein.
  • Im zweiten Schritt werden die Trunks einrichten, um mit dem Telefonanbieter zu kommunizieren.
  • Und damit Asterisk weiß, wie ausgehende Telefonate zu behandeln sind, werden Outbound Routen benötigt.
  • Danach stellen wir die Nebenstellen für unsere Endgeräte zur Verfügung.
  • Und wie mit eingehenden Anrufen umgegangen werden soll, benötigen wir die Inbound Routes.